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Blackmore's Night + roth - Burgtheater, Dinslaken - 03.08.2017
Am 03.08.2017 durfte ich im Burgtheater in Dinslaken einen Mitbegründer der legendären britischen Rockband Deep Purple, Ritchie Blackmore, erstmalig live erleben. Bei Deep Purple selber durfte ich ja bereits am 07.06.2017 live mit dabei sein.
Das Burgtheater ist eine Anfang der 1930’er Jahre erbaute Freilichtbühne direkt neben der mittelalterlichen Burg in Dinslaken. Die Tribüne fasst ca. 1.800 Besucher. Leider war das Burgtheater mit lediglich ca. 650 Gästen bei weitem nicht ausverkauft.
Vielleicht gerade weil das Konzert nicht ausverkauft war, meinte es der mittelalterliche Wettergott Donar vermutlich gut mit dem Event und gönnte den Besuchern in Wacken derweil die dort bereits erwarteten und berüchtigten Regenschauer. Aber wer fährt auch ohne Gummistiefel nach Wacken …?
Supported wurde Blackmore’s Night durch die Band „roth“ / keyfiddle journey aus Steinheim an der Murr nördlich von Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Thomas Roth ist in Genrekreisen als Ausnahmetalent an der Nyckelharpa (Keyfiddle) bekannt und hat seinen eigenen Stil auf diesem wenig bekannten, historischen Instrument entwickelt. In Dinslaken trat er im Duett mit dem Gitarristen Harald Scharpfenecker auf.
Die Band roth feierte bereits 30-jähriges Jubiläum und der Frontmann Thomas Roth kennt Ritchie Blackmore bereits seit 20 Jahren. Eigentlich hatte Thomas Roth das Mittelalter-Genre bereits vor 3 Jahren aufgegeben, aber wenn Ritchie Blackmore ihn bittet als Support aufzutreten, ist er natürlich gerne bereit sich wieder in seine mittelalterlichen Gewänder zu kleiden und die Nyckelharpa anzustimmen.
Blackmore’s Night feiert quasi 20-jähriges Jubiläum, da die Band Ende 1997 gegründet wurde. Ritchie Blackmore und Candice Night, die sich bereits seit 1989 kennen und 1997 gemeinsam Blackmore`s Night gründeten, heirateten im Okober 2008.
Ich kannte Ritchie bislang nur aus seinen Zeiten bei Deep Purple und Rainbow, wusste aber, dass er sich nun der Musik des Mittelalters verschrieben hat. Ein echter Fan gibt die Hoffnung zwar nie auf - es könnte mit Rainbow ja vielleicht wieder etwas werden - aber ob sich Ritchie mit fast 72 noch einmal seinen Wurzeln zuwendet ist wohl sehr fraglich.
Nachdem also der Support roth sein Spiel nach gut 45 Minuten beendet hatte, welches bei den begeisterten Genre-Fans, die teils mittelalterlich gewandet das Konzert besuchten, sehr wohlwollend applaudiert wurde, gab es eine kleine Pause. Leider konnte ich weder mittelalterliche Getränke (wie z.B. Met, Citer, etc.) noch derartige Speisen ausmachen. Ok, Bier gab es damals auch schon, also „checked“. Currywurst? Ich glaube nicht…
Nach der Pause war dann auch klar, dass die Fotografen doch nicht vom Platz aus sondern von vor der Burgbühne fotografieren durften. Leider war die Beleuchtung während der obligatorischen ersten drei Stücke sehr sparsam und Ritchie stand eher im Dunkeln. Candice hingegen stand über das gesamte Konzert hinweg im Rampenlicht und war super illuminiert. Ein Fest für die Fotografen.
Mit “Under A Violet Moon” beginnt das Konzert von Blackmore’s Night. Zu diesem Titel wusste Candice dann auch eine Hintergrundstory zu berichten, die einen Zusammenhang zu Ritchies Mutter Violet belegen sollte. Aber ob das tatsächlich stimmt...
Bei “Soldier Of Fortune” sitzt die 46-jährige Candice am Bühnenrand und geht auch ins Publikum um die Fans mitsingen zu lassen.
Die weiter unten abgebildete Playlist diente beim Konzert nur als grobe Richtschnur, an die sich aber nicht gehalten wurde. Wie von anderen Konzerten der Band bekannt, wird auch gerne auf Zwischenrufe reagiert, solange es nicht Songs sind, die Ritchie nicht spielen will …
So rutsche z.B. “Wish you were here” bereits nach ca. 35 Minuten vom Zugabenplatz in der Rangfolge nach oben.
Für mich als ungeübten Zuschauer von Blackmore‘s mittelalterlichen Klängen war es somit schwierig alle Stücke zu erkennen, weshalb ich hier keine genaue Reihenfolge der Titel angeben kann.
David Baranowski, der Keyboarder, konnte mit einem Solo “Moon Was Shining” im Anschluss die Fans ebenso begeistern.
Kurze Zeit später bei “Toast to tomorrow” standen die ersten drei Sitzreihen der Fans direkt vor der Bühne und tanzten und klatschten zum Lied, welches von Candice im Duett mit Dave intoniert wurde.
Bei “Fires At Midnight” loderte auf der bühnengroßen LED-Wand im Hintergrund ein Flammenmeer.
Hintergrund: Die heidnischen Kelten entzündeten am Vorabend des Samhainfestes (01. November / Allerheiligen) Feuer auf den Hügeln („..on the hills the fires burned at midnight..), um den Winter zu begrüßen und böse Geister abzuschrecken. In den Wohnstätten wurden die Herdfeuer gelöscht und zum Zeichen des neuen Jahres wieder entzündet. Der Glaube, dass Geister das Feuer fürchten, war nämlich weit verbreitet - so waren die viel späteren Hexenverbrennungen eher als Reinigung denn als Bestrafung gedacht. („..Superstition plagued the air...).
Später folgte noch “Wind In The Willows” und kurz vor Schluss noch “Lady In Black”.
Nach der Verabschiedung gegen 22:50 Uhr verschwindet das Paar schnell aus dem Burgtheater, womit die Rufe nach einer Zugabe wohl aussichtslos sind.
Der Rest der Band darf dann schon einmal abbauen … ;-)
In einem Gespräch nach dem Konzert mit einem aus dem süddeutschen Raum angereisten Blackmore-Fan wird deutlich, dass scheinbar nicht allen Besuchern klar war, welche Musik sie heute Abend erwarten würde. Er hatte sich wohl ein paar Stücke aus seinen Deep Purple oder Rainbow Zeiten erhofft.
Als Fazit kann ich sagen, dass Ritchie gewohnt introvertiert und gekonnt seine Instrumente gespielt und Candice die Bühne überlassen hat. Sie ist ja auch eine Augenweide! Es war ein entspannter Konzertabend bei dem ich mal keinen Gehörschutz tragen musste.
Vielen Dank an die Lars Berndt EVENTS GmbH!
Line-Up
- Candice Night (Gesang, Schalmei, Rauschpfeife, Tin Whistle)
- Rtichie Blackmore (Gitarre, Drehleier, Domra, Mandoline)
- Bard David of Larchmont (David Baranowski) (Keyboard, Orgel, Gesang)
- Troubador of Aberdeen (David Keith) (Percussion)
- Earl Grey of Chamay (Mike Clemente) (Bass, Mandoline, Gitarre)
- Scarlet Fiddler (Claire Smith) (Violine)
Setlist
- Dancer And The Moon
- Darkness
- Under A Violet Moon
- Soldier Of Fortune
- Bachhaus
- World Of Stone
- Allan Yn n Fan
- All The Fun Of The Fayre
- Renaissance Faire
- Ghost Of A Rose
- Hanging Tree
- Moonlight Shadow
- Diamonds And Rust
- Minstrel Hall
- Barbara Allen
- Dave Solo - Moon Was Shining
- Loreley
- Home Again
- Fires At Midnight
- Lady In Black
- Wind In The Willows
- Peasant’s Promise
- Toast To Tomorrow
- Clock Ticks On
- Carry On Jon
Zugaben:
- Village Lanterne
- Midwinter / Dandelion Wine
- Whish You Were Here / Ocean Gypsy
- First Of May
- All For One
- Beethoven / St. Theresa
- Whiter Shade Of Pale
- Gilded Cage
- Black Night
Links:
http://www.blackmoresnight.com/